Es ist unstrittig, dass die Mombacher Straße in die Jahre gekommen ist und dringend einer Sanierung bedarf. Dabei ist die Mombacher Straße gerade auch wegen ihrer Entwicklung der letzten Jahre (Studiwohnheim/Wohnungen, Hotels, Unternehmensansiedlungen) eine wichtige Strecke alle Verkehrsarten – und darüber hinaus auch der Anschluss an unser UNESCO-Welterbe, den Alten Jüdischen Friedhof. Entsprechend hoch ist die Bedeutung dieser Achse nicht nur für uns Mainzer:innen, sondern auch für Besucher:innen. Nicht zuletzt durch die Ergänzung des Gedenkortes Deportationsrampe und der Eröffnung des Besuchszentrums am „Judensand“ wird in dieses Umfeld künftig mehr Aufmerksamkeit gelenkt. Es ist also nur folgerichtig, die Mombacher Straße ihrer Funktion und Bedeutung entsprechend aufzuwerten und unter Berücksichtigung der vielfältigen Belange umzubauen.
Genau darum ist die vorgelegte Planung der richtige und wichtige Ansatz.
Neben Entwässerung und zusätzlichen Baumstandorten sind auch Entsiegelung, Denkmalschutz und Stadtbild sowie die Anbindung für Radverkehr und ÖPNV mitgedacht. Die Entwurfsplanung legt den Fokus auf Verkehrssicherheit für den Fußverkehr, indem sie breite Gehwege vorhält, die Barrierefreiheit und sichere Querungsmöglichkeiten bietet. Durch Umgestaltung der Kreuzungspunkte werden Flächen für mehr Grün und Bäume gewonnen. Im Bereich der heute illegal beparkten Flächen können künftig breite und durchgängige Gehwege entstehen, die heute einfach fehlen.
Zu den aktuell diskutierten Plänen zur Umgestaltung der Mombacher Straße sagt David Nierhoff, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Mainzer Stadtrat:
„Die Mombacher Straße, wie sie heute existiert ist ein Relikt der autogerechten Stadt. Die nun vorgelegte Planung wertet die Straße deutlich auf und bringt signifikante Verbesserungen für alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen mit sich. Wer jetzt öffentlich die geplanten Baumfällungen, welche fast 2 zu 1 nachgepflanzt werden, kritisiert und dabei im gleichen Atemzug den Wegfall diverser illegaler Parkflächen in Grünstreifen betrauert, zeigt, dass es ihm primär um Platz für Autos geht und nicht um lebenswerte, sichere Straßen für alle. Im angrenzenden Areal stehen Tiefgaragen mit ausreichend freien Stellplätzen zur Verfügung. Darüber hinaus war im Rahmen der Sitzung des Verkehrsausschusses bereits berichtet worden, dass die wegfallenden Bäume aus Sicht des Grünamts nicht erhaltenswert sind. Eine Planung an Bäumen zu orientieren, die ohnehin in wenigen Jahren abgängig sein könnten, wäre absurd.“
Christin Sauer, Ortsvorsteherin von HaMü führt dazu weiter aus:
„Ich bin froh, dass das Großprojekt Mombacher Straße endlich angegangen wird. Klar ist, dass die vielfältigen Nutzungsinteressen auf begrenztem Raum gegeneinander abgewogen werden müssen. In der vorliegenden Planung werden bereits sehr gute Lösungen für eine Vielzahl komplexer Gefahrensituationen vorgelegt, die Anwohnende und Nutzer:innen seit vielen Jahren zu recht kritisieren. Darüber hinaus haben die Sitzungen des Verkehrsausschusses und des Ortsbeirats weitere konstruktive Vorschläge eingebracht. Ich freue mich, dass die Information der Bürger:innen durch die Verwaltung als nächsten wichtigen Schritt bereits auf dem Weg ist. Ich bin sicher, Nutzer:innen und Anwohnende werden auf lange Sicht deutlich von der Neugestaltung profitieren.“