Mainz kann mehr -Wirtschaftsförderung klappt nicht mit Ideen aus der Mottenkiste

Auf die Bekanntgabe, dass die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Mainz Einzelhandel und Gastronmie mit 10.000 Parkkarten für 18.000 Euro unterstützt kommentiert David Nierhoff, Verkehrspolitiker der GRÜNEN im Mainzer Stadtrat:

„Dieser einfallslose Griff in die Mottenkiste ist keine vorausschauende Wirtschaftsförderung. Hier wird völlig verkannt, dass die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und damit der Einkauf als vielfältiges Erlebnis einen klaren Gegenpol zum Onlinehandel bietet und mit diesem Pfund wuchern kann. Wir fragen uns warum hier einseitig der PKW-Verkehr in die Innenstadt gefördert wird, der eben diese Aufenthaltsqualität mindert. Warum wird nicht auch die Nutzung des ÖPNV gefördert? Das seit vielen Jahren bestehende Angebot „Parken auf’s Haus“ wird wenig genutzt, warum glaubt man damit jetzt besondere Impulse setzten zu können? Die refelexhafte Antwort „billig parken“ auf alle Fragen zur Weiterentwicklung der Innenstadt ist platt und einfallslos.“

Ansgar Helm-Becker, Wirtschaftspolitiker der GRÜNEN Ratsfraktion ergänzt:

„Lokale Unternehmen brauchen unsere Unterstützung, es müssen mit den Akteuren Ideen für den Wettbewerb im 21. Jahrhundert gefunden werden. Die Verkehrswende ist auch eine Chance für liebenswerte Innenstädte und die Kaufkraft von Menschen, die bewusst auf das Auto verzichten sollte ebenso gewürdigt und geschätzt werden. Die autogerechte Stadt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts wird nicht die Antwort auf die Herausforderungen des Handels und der Gastronomie in den Innenstädten einer digitalisierten Welt sein. Wir sind verpflichtet nachdrücklich auf die Klimakrise zu reagieren, da kann der lokale Handel ein wichtiger Baustein sein, die Verkehrswende ist dafür zwingend umzusetzen.“