Verkehrwende in der Altstadt für mehr Lebensqualität

Schon 2019 beschloss der Stadtrat auf Antrag der GRÜNEN, den Straßenraum umzuverteilen, mit einer Zunahme der autofreien Bereiche. 2022 hat der Stadtrat darüber hinaus beschlossen, dass bei den vielen Veranstaltungen am Rheinufer, wodurch der Rad- und Fußverkehr unterbrochen wird, Vorsorge zu treffen ist, mit einer Ausweisung einer Umleitung für den Radverkehr. Längere Zeit passierte nichts, um diese Beschlüsse umzusetzen. 

Ende des vergangenen Sommers ist jedoch endlich Bewegung in diesen Themen gekommen. Großes Aufsehen hat die temporäre Einrichtung einer Bus- und Fahrradspur in der Rheinstraße anlässlich eines Konzerts auf der Malakoff-Terrasse erregt. Rückstaus, die den Arbeiten an der Theodor-Heuss-Brücke und der Sperrung der Schiersteiner Brücke verschuldet waren, wurden dieser Maßnahme zugeschrieben von Journalistinnen und Leserbriefschreibern, die außerhalb wohnen, während Anwohner:innen berichteten, im Abschnitt beim Lauterenviertel floß der Verkehr größtenteils ohne Staus mit größerem Abstand zu den Fenstern der Wohnungen.

Parallel dazu wurde in „Interventionen“ im Regierungsviertel die Schließung eines Abschnitts der Großen Bleiche (was jedes Jahr beim SWR Open Air ohnehin geschieht, nur dieses Jahr eben um ein paar Wochen verlängert) getestet. In einer begleitenden Umfrage haben über 1.200 Personen ihre Einschätzung zu diesen Schließungen zurück gemeldet. Sowohl in der Gesamtheit der Antwortenden als auch bei denen, die im Viertel wohnen, fanden etwa 2/3 die Straßensperrungen und die Begrünung vom Parkplatz zwischen Schloß und Justizministerium eine positive Maßnahme. 

Im kommenden Jahr wird das Stadtplanungsamt in eine Bürgerdiskussion eintreten, mit dem Ziel, dass der motorisierte Individualverkehr aus der Schusterstraße zwischen Quintinsstraße und Bauerngasse heraus genommen werden soll. Wir GRÜNE begrüßen diese Maßnahmen, die für eine höhere Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sorgen und in Zeiten des Klimawandels für die Stärkung umweltfreundlichen Verkehrs zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem ÖPNV sorgen.