Pfitznerstraße soll in Martin-Büsser-Straße umbenannt werden
Mainz-Neustadt. DIE GRÜNEN der Mainzer Neustadt begrüßen die Entscheidung des Ortsbeirats Mainz-Neustadt, die Pfitznerstraße in Martin-Büsser-Straße umzubenennen. Damit wird eingemeinsamer Vorschlag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DER LINKE gefolgt.
„Mit der Benennung der Straße nach Martin Büsser aktualisieren wir das Benennungskonzept des Musikerviertels in der Neustadt und zeigen, dass populäre Musik einen gleichberechtigten Stellenwert in unserer Kultur neben klassischer Musik hat“
Martin Becker, Ortsbeirat
Clara Wörsdörfer ergänzt: „Im Vorfeld zur Sitzung haben uns einige Zuschriften erreicht, die unseren Vorschlag begrüßen. Wir freuen uns, dass wir mit der Benennung einen Nerv getroffen haben, die Erinnerung an Martin Büsser lebendig zu halten.“
Martin Büsser (* 12. Februar 1968; † 23. September 2010) war ein in Mainz lebender Autor, Musiker und Mitbegründer des Ventil Verlags, der bis heute seinen Sitz in der Mainzer Neustadt hat. Er verfasste kritische Standardwerke zur Popkultur. Ab Mitte der 1990er arbeitete er als freier Journalist mit den Schwerpunkten Popkultur, Musik, Film, Queer und Gender Studies und zeitgenössische Kunst, unter anderem für konkret, die Süddeutsche Zeitung, Die Wochenzeitung, Intro, Jazzthetik und Emma. Er war Mitbegründer und -herausgeber der seit 1995 im Mainzer Ventil Verlag erscheinenden Buchreihe testcard – Beiträge zur Popgeschichte. Büsser agierte abseits des Mainstreams und schrieb gegen rechte Tendenzen in der Popmusik genau so kritisch an, wie gegen Macho-Kultur in Punk und Hardcore, war ein Vordenker in der Auseinandersetzung mit neuen Ansätzen zu Geschlechterforschung und Queerness. Er war als Musiker in mehreren Bands aktiv und hat als Konzertveranstalter auch in Mainz zu einem vielfältigen kulturellen Angebot beigetragen.